Ja, ich stehe dazu, daß ich mir mehr
'Alltagsmoppeds' auf dem heutigen Motorradmarkt wünsche.

Also z.B.: Mehr Zuladung (>200kg) und Sitzpositionen für zwei(!) Personen; Hauptständer; einen Griff statt Plastik oberhalb der linken Beifahrerfußraste, um das Aufbocken zu erleichtern; verstellbare Fußrasten, wie bei meiner alten 250'er Kawa, und/oder verstellbarer Sattel, wie z.B. bei der Suzuki Bandit 650 oder der Honda CBF600; wartungs- und pflegeleicht ohne Internetzwang (s.a. @Kahlo:
viewtopic.php?p=25606#p25606 ) ; etc.
In den letzten Jahren gab es natürlich die sogenannten
'Reise- Enduros', die noch am ehesten in diese Richtung gingen. Die wurden und werden sehr viel verkauft.

Gerade weil es so einen enormen Bedarf nach alltagstauglichen Maschinen gibt?
Ähnlich wie bei
Auto-SUVs frage ich mich, wozu braucht hier und heute jemand ein
'Motorrad-SUV'? Einfache Feldwege gehen auch locker mit Ernas etc.

Wegen des enormen Luftwiderstands, bei Auto-SUVs auch noch wegen des Gewichts, werden erhöhte Motorleistungen erforderlich. Leider nötig, um an unserem heutigen dichten und schnellen Straßenverkehr teilnehmen zu können (mindestens 60, besser 100km/h aufwärts wegen der Autobahnen). Natürlich sind das auch tolle und spannende Motorräder. Gar keine Frage.

Nur: Sind
'Reiseenduros' deswegen so beliebt, weil es keine alltagstauglichen Alternativen mehr neu zu kaufen gibt, z.B. Tourensportler / Nakeds unter 57kW/78PS, wirklich geeignet für 2 Erwachsene plus Gepäck?
Wie also sollen sich die jungen Leute heute, vollgestopft mit schwachsinnigen
'YouTube- Fahr- Videos', 'InfluenzerInnen- Gehype' etc., einrichten?
Ok ok, vor meinen ersten Kilometern auf einem echten Bike war die Yamaha RD- Reihe mein absoluter Motorradtraum. Einfach Klasse.
Sind dann andere Motorräder geworden. Auch gut.
Die Maico MD250wk fand ich damals auch super. Habe niemals eine gefahren. Zum Glück?
Und damals gab's noch gar kein Internet.
Zum Schluß stellen sich mir so Fragen wie:

Ist das alles einfach nur
'Altherren'- Nostalgie? Oder gibt es tatsächlich handfeste Tatsachen, die den Wunsch nach mehr Alltagsmoppeds begründen?

Ist Motorradfahren zu einem reinen 'Hobby' geworden, inclusive
'Hobby- KnieschleiferInnen'? Und wenn ja, ist das eine gute oder eine schlechte Entwicklung?
Fahrradfahren kann ja ebenfalls ein krasses Hobby werden. Sogar mit günstigen Rennfahrveranstaltungen Straße / Gelände für jederman/frau.
Ich jedenfalls lande immer wieder aus oben genannten Gründen bei Youngtimern. Auch hier könnte von mir aus die Zuladung sehr viel öfter mehr als 200kg, statt nur 180kg, betragen. Für meinen Geschmack im heutigen Motorradmarkt: Schwierig, schwierig oder ... vieeel kW/PS und daher sehr teuer

...
Finde ich hierzulande heutzutage nicht wirklich gut.
Bin gespannt, was andere dazu meinen?
MfG und DLzG
